Der Tipping Point – Wesentlicher Hebel für Veränderungen

Wer kennt es nicht: Sie haben ein Projekt definiert und geplant. Alles scheint gut strukturiert und machbar.
Geht es aber an die Realisierung fangen die Probleme an: Erst jetzt zeigt sich die volle Tragweite des Ressourcenbedarfs und Sie stellen fest, dass die Umsetzung doch nicht so läuft wie geplant.

Auf einmal entstehen skeptische Reaktionen und immer mehr Aufgaben sind zu bewältigen. Das Resultat ist in viele Fällen, dass das Projekt nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt.

Wo liegt das Problem? Wie können Sie einen Veränderungs- / Umsetzungsprozess erfolgreicher steuern?

Nutzen Sie das Prinzip des Tipping-Points.

Die Erkenntnisse des Tipping-Points:

1. Komplexe Probleme sind vernetzt und können nicht unabhängig voneinander gelöst werden.

Achten Sie darauf, die vorhandenen Ressourcen in Ihren Wechselwirkungen zu betrachten. Kombinieren Sie Maßnahmen und Aktivitäten bestmöglich, was z.B. auch die zeitliche Reihenfolge und den Ablauf betrifft. Hierfür ist eine hohe Management Kompetenz erforderlich.
Darauf aufbauend basiert das Gesetz des Wenigen, denn „Weniger ist mehr“. Durch die Zentralisierung einzelner Teilprojekte und Aufgaben entstehen völlig neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Somit werden Abteilungen automatisch enger verknüpft.

2. Das „UND“-Denken

Denken Sie nicht „ODER“ sondern besser „UND“.
Das bedeutet, dass Sie einzelne Faktoren des Projektes kombinatorisch verknüpfen sollten, um somit neue Möglichkeiten zu schaffen. Damit ermöglichen Sie den Teilbereichen besser zusammenzuarbeiten.

Ein Beispiel:
Schlagen Sie ihrem Kunden vor, die Produktion vor Ort vorzunehmen.
Dadurch ergeben sich nicht nur Vorteile, sondern spart auch signifikante Logistik und Transport kosten ein.

Durch das Prinzip des „Und“- Denken ergibt sich die Kernaussage des Tippings-Points für Veränderung.

Der Tipping Point bezeichnet einen Schwellenwert. Wenn dieser überschritten wird kommt eine Veränderung in Gang.
Erreicht werden kann der Tipping-Point indem Sie wie bereits beschrieben einzelne auslösende Faktoren vernetzen.
Diese Vernetzung führt nach und nach zu einem Veränderungsprozess ähnlich wie mit einem Korkenzieher, den man aus der Flasche zieht.

Um einen solchen Tipping Point Effekt zu erreichen und Veränderung anzustoßen, ist die richtige Kommunikation ein wichtiger Faktor. Ziel ist es, dass sich die Botschaft, die sie übermitteln wollen verankert.
Denn wenn sich eine Botschaft verankert, fangen Menschen an zu reflektieren und darüber nachzudenken. Die Idee wird verinnerlicht.

3. Das Gesetz des Faktischen.

Reden Sie nicht nur sondern handeln sie!

Sie können als Führungskraft oder Manager noch so viele Verhaltensregeln oder Richtlinien aufstellen. Werden diese im Betrieb nicht gelebt, sind sie wirkungslos.
Ihre Mitarbeiter wissen was los ist – besser als Sie denken. Das Verhalten eines jeden Menschen orientiert sich am Faktischen und an der Realität. Nicht an geschriebenen oder gesagten Regeln.
Sie können durch nichts besser überzeugen, als durch sichtbare Fakten.

Zusammenfassung der Kernaussagen für das Erreichen eines Tipping Points:

  • Vernetzen Sie Projekte und nutzen Sie deren Wechselwirkungen
  • Nutzen Sie das Prinzip des „Und“-Denkens
  • Kommunizieren Sie so, dass ihre Botschaft verinnerlicht werden kann

Der Tipping-Point ist ist ein wichtiges Element für einen erfolgreichen Führungsstil.

Kurz gesagt: Gehen Sie einzelne kleinere Probleme an und richten Sie diese durch klare Kommunikation, faktische Tatsachen und Vernetzung zielgerichtet aus. Damit erzielen Sie eine positive Auswirkung auf die Performance bzw. Entwicklung ihres Vorhabens.

Mehr Informatonen & Beispiele zum Thema Tipping-Point finden Sie in meinem Buch „21 Pfade für die erfolgreiche Führung von Menschen“ (► http://www.springer.com/gp/book/9783658084530 ◄)

Bernd Wildenmann
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