Einzigartige Erlebnisse für Führungskräfte – Kunst & Leadership

Seit vielen Jahren arbeiten wir mit Künstlern zusammen, um das Thema Leadership mit dem Kunstbereich zu verknüpfen.

Das gemeinsame Element bei Kunst und Leadership ist die Aufwertung.

Für uns eine optimale Kombination, um für Führungskräfte einzigartige Erlebnisse zu gestalten. Hieraus resultieren in der anschließenden Analyse der Selbsterfahrung ungeahnte Potenziale und Entwicklungschancen.

Am 29.06.2017 durften wir für einen Kunden eine Kunstaktion in Erfstadt durchführen. Hierfür konnten wir den bekannten Künstler Ralf Witthaus (www.bundesrasenschau.info/ralf-witthaus) gewinnen.

Führen von der Zukunft her

Für insgesamt 15 Top-Führungskräfte der Wirtschaft ging es in diesem Seminarteil um das Thema „Führen von der Zukunft her“.

Dieses Konzept geht davon aus, dass es für die Schaffung von Zukunftsperspektiven und strategischen Absichten günstiger ist, wenn man die Fragestellung von der Zukunft her angeht.

Wir fragen also nicht „Was müssten wir tun?“, sondern „Was braucht die Zukunft?“.

Es ist wichtig, dass die Teilnehmer in einer solchen Übung in den schöpferischen Teil ihrer Persönlichkeit geführt werden. Dass sie also die äußere Schale der Intellektualität verlassen und zu dem intuitiven kreativen Teil ihrer Fähigkeiten gelangen.

Die Gehirnforschung geht davon aus, dass wir nur 10 % unseres gedanklichen Leistungsvermögens nutzen. Die restlichen 90 % werden im Allgemeinen von uns nur selten genutzt. Diese Teile werden auch in unseren Ausbildungssystemen nicht bewusst gefördert.

Aber um wirklich auf neue Ideen zu kommen, müssen wir diese Bereiche unseres persönlichen Leistungsvermögens viel stärker aktivieren und nutzen.

Die wachsende Komplexität in vielen Wirtschaftsbereichen erfordert die bewusste Nutzung der Intuition. Die Intuition kann als Möglichkeit zur Reduktion von Komplexität und auch als Möglichkeit zur Erweiterung der schöpferische Leistung eingesetzt werden. Somit ist sie unabdingbar!

Die Seminarinhalte

Zur Vorbereitung des Seminars hatten sich die Teilnehmer zu drei Fragestellungen Gedanken gemacht:

  1. „Wie sollte mein Unternehmen / meine Institution in acht Jahren aussehen?“
  2. „Was wäre meine größte Sehnsucht?“
  3. „Was würde mich begeistern?“

 

Aufbauend auf den Ergebnissen beschrieben die Teilnehmer, angeregt durch gegenseitige Interviews, zunächst die gelöste Situation. Sie versetzten sich in das Jahr 2025 und beschrieben gegenseitig möglichst plastisch und inspirativ, wie der gelöste Zustand aussehen wird.

Fragen hierzu waren:

  • „Angenommen Du hättest alle Deine Vorstellungen für das Jahr 2025 vollständig erreicht, wie könntest Du die Situation im Einzelnen beschreiben?“
  • „Beschreibe bitte alle Facetten Deines Unternehmens möglichst konkret, farbig und inspirativ.“
  • „Was wäre die Wirkung, die von diesem neuen Zustand auf Deine Mitarbeiter, Führungskräfte, Kunden und Stakeholder ausgeht?“
  • „Wie kannst Du Dein Gefühl beschreiben, das Du jetzt hast?“

Im zweiten Abschnitt der Übung schauten sich die Teilnehmer im Rückblick alle Meilensteine und Stationen an, die sie in den Jahren zuvor bewältigt hatten, um das Ziel schlussendlich erreicht zu haben. Sie analysierten jeden Meilenstein hinsichtlich folgender Fragen:

  • „Was war bei diesem Meilenstein die entscheidende Aktion, die Du durchgeführt hast?“
  • „Was hast Du im Einzelnen getan?“
  • „Wen hattest Du beteiligt?“
  • „Was war der Beitrag der einzelnen Beteiligten?“
  • „Welche Wirkung wurde durch diese Aktion auf wen oder was erzielt?“
  • „Warum hat Dich diese Aktion wirklich weiter gebracht?“

Die Teilnehmer erzählten sich gegenseitig quasi aus der Vergangenheit Geschichten zu Ereignissen, die passierten und die schlussendlich das Erreichen des Zieles möglich gemacht haben, bis sie schließlich am 29.06.2017 angelangt waren.

Die Geschichten wurden jeweils durch den Gesprächspartner dokumentiert und aufgeschrieben. Insgesamt konkretisierten die Teilnehmer acht Felder als Meilensteine.

Die acht Felder sind an das Schachspiel angelehnt. Auch dort gibt es acht weiße und schwarze Felder in acht Reihen.

Die Symbolik

Im dritten Abschnitt der Übung führten wir die Symbolik des Schachspiels weiter. Jeder Teilnehmer wählte für jedes der acht Felder eine Schachfigur aus, die dann im Folgenden in den Rasen anhand einer Schablone eingefräßt wurden.

So wie uns die Geschichten in die Intuition führen, so wird der Prozess durch die Verknüpfung mit einer Symbolik weitergeführt. Im besten Fall führt dieser Prozess zu einer Konditionierung, sodass die symbolische Schachfigur für eine bestimmte Aktion steht. Das Fräßen der Figur in das Rasenstück führt ins Faktische. Alles was faktisch ist, also tatsächlich existiert, hat in der Symbolik eine größere Wahrscheinlichkeit der tatsächlichen Realisierung.

Im vierten Abschnitt erfolgt die künstlerische Aufwertung. Sowohl durch den Künstler wie auch die Teilnehmer wird das Gesamtwerk aufgewertet, indem es jeweils interpretiert wird und sich jeder Teilnehmer seinen persönlichen Pfad mit seinem Gesprächspartner nochmals verdeutlicht.

Dieser Prozess kann einige Zeit dauern, deshalb werden wir für die Teilnehmer die Bilder und die möglichen Interpretationen und Eindrücke immer wieder ins Gedächtnis zurückrufen.

Das Projekt ist noch nicht zu Ende, selbst dann, wenn der Rasen wieder zugewachsen ist. Wir möchten nicht nur Bilder in den Rasen fräßen, sondern erreichen, dass die geschaffene und erlebte Situation auf die Beteiligten zurückwirkt und wächst.

Leider hat uns ein Gewitter mit starkem Regen in der vierten Phase gezwungen die Aktion zunächst abzubrechen.

Das Kunstwerk war nicht ganz fertig und wurde am nächsten Tag durch Ralf Witthaus vollendet.

Führen von der Zukunft her

„Im Nichts ist alles“

Wichtig ist uns in diesem Zusammenhang, dass wir mit einem namhaften Künstler im Sinne von „Community Art“ wirklich Kunst produzieren. Kunst, die auch für den Künstler einen wertvollen Abschnitt seines Schaffens darstellt.

Wenn Sie jetzt die Bilder, die von der Rasenzeichnung gemacht wurden, anschauen, so sehen Sie ein verfremdetes Schachbrett. Von den Bäumen im Außenkreis ausgehend, finden Sie 15 Reihen von jeweils acht symbolischen Schachfeldern und Schachfiguren, die jeweils eine (für 15 oberste Führungskräfte) Zeitreise in eine erstrebenswerte und realisierbare Zukunft darstellen.

In acht Jahren werden die jetzt noch kleinen Bäume größer sein und die Zukunftsperspektiven unserer 15 Teilnehmer realisiert sein.

Dadurch bekommt, jedenfalls nach unserer Einschätzung, die Aktion einen besonderen Wert. Kunst lebt auch davon, dass man in der Schlichtheit und Einfachheit zunächst nicht erkennt was sich hinter dem Werk verbirgt.

Ganz nach dem Motto: „Im Nichts ist alles.“.

Bernd Wildenmann
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